Tintenklecksendes Säkulum

Tintenklecksendes Säkulum
Tintenklecksendes Säkulum
 
Der Räuber Karl Moor - in Schillers Schauspiel »Die Räuber« (1781) - sagt, von einer Lektüre aufblickend (1. Akt, 2. Szene): »Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.« Er ist der Meinung, dass die Menschen seiner Gegenwart keine Menschen der Tat mehr sind, sie sind schlapp und kraftlos. So höhnt er: »(...) ein schwindsüchtiger Professor hält sich bei jedem Wort ein Fläschchen Salmiakgeist vor die Nase und liest ein Kollegium über die Kraft.« Man zitiert den Ausdruck »tintenklecksendes Säkulum« gelegentlich, wenn man (ähnlich wie Karl Moor) bei seinen Zeitgenossen Mut zur Größe, Tatkraft und Begeisterung vermisst.

Universal-Lexikon. 2012.

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